Dieses Jahr hatte es die IRC-Jugend übernommen, das Martinsreiten zu gestalten. Dabei wurde die alte Tradition der Rübenlichter aufgenommen, die vor dem Aufkommen unserer heutigen Martinslaternen im Rheinland üblich waren.

So traf man sich schon eine Woche vor dem Martinsreiten zum Rübenlichter-Schnitzen. Tim von Wülfing hatte reichlich Rüben beigesteuert und zog extra noch mit Valentin in den Wald, um auch Stöcke für die Lichter zu besorgen. Unterdessen höhlten die Jugendlichen die Rüben aus, schnitzten wilde Gesichter hinein und installierten die Beleuchtung. 

Natürlich war das nicht die einzige Vorbereitung, denn es sollte auch eine Quadrille zu sehen geben. Acht junge Damen übten mit Claudia Bahr, und Hannelore Heiß sprang für die Generalprobe ein.

Nach so guter Vorbereitung konnte die Aufführung am 18. November nur gelingen.

Die herbstlich geschmückte Tribüne hatte sich gut gefüllt. Die Jugendlichen zogen mit St. Martin hoch zu Ross ein, begleitet von Läufern mit den Rübenlichtern. Hmmm – irgend etwas entsprach nicht ganz der Tradition: Der Heilige ritt gleich zweimal ein, Franka als St. Martina im schönen alten Kostüm von Heinz Hermanns und ein noch sehr junger St. Martin auf einem Pony. Die Kinder nahmen Platz am „Feuer“, die Aufführung konnte beginnen.

Die Vorsitzende Miriam Wedemeier begrüßte die Gäste und nutzte die Gelegenheit, ihrer scheidenden Vertreterin Ulrike Gengenbach für die Arbeit der letzten Jahre zu danken. Jugendwartin Stephanie Tanzberger, die zusammen mit Petra Henseler die Vorbereitungen koordiniert hatte, erläuterte die Tradition der Rübenlichter.

Die Jugendlichen führten ihre Qudrille auf. Auch die schwierigen Figuren gelangen gut, Bilder und Musik waren schön aufeinander abgestimmt. Zum Schluss hatte Paul, der kleine St. Martin, seinen großen Auftritt und ritt durch das Spalier, um die Hauptrolle in der Martinsgeschichte zu spielen. Lucy las die Geschichte vor und erläuterte den Zusammenhang mit Gänsebraten und Martinszügen. Die Kinder spielten die Mantelteilung nach – unvergessen wird der heftige Widerstand des Mantels bleiben.

Als Dankeschön gab es für alle jugendlichen Mitwirkenden einen Weckmann und für die erwachsenen Unterstützer etwas Trinkbares.

Anschließend fingen die Jugendlichen mit den Rübenlichtern zu schnörzen an, während die Zuschauer einige Martinslieder sangen.

 

 

Szenenwechsel:

Zum Gänseessen trafen wir uns erstmalig in der Rohmühle. Da das Hotel Dahl uns mitgeteilt hatte, dass es als Veranstaltungs-ort nicht mehr in Frage kommt, musste ein neues Lokal gefunden werden. Die Befürchtungen, die Mitglieder würden den Weg scheuen, erfüllten sich zum Glück nicht: Fast vierzig Personen fanden sich zunächst zum Sektempfang zusammen.

Die Martinsrede hielt Präsident Reinhard Hanse. Er versuchte gar nicht erst, den umfangreichen Ausarbeitungen seiner Vorgänger etwas hinzuzufügen. Stattdessen kam er gleich zum Kern der Geschichte: Die Bereitschaft zum Teilen ist heute in unserer individualisierten Gesellschaft wichtiger denn je.

Dann war es Zeit, den Silberteller an die häufigsten Teilnehmer*innen der Donnerstagsausritte zu verleihen, dieses Jahr an Birgit Bulich und Jenny Heydt. Die Geehrten stellten klar, dass es eigentlich vier Personen gibt, die gleich häufig dabei waren: Peter Sympher und Reinhard Hanse hatten auf Teller und Gravur verzichtet, da sie die Trophäe schon mehrfach errungen hatten. Ganz mit leeren Händen sollten sie aber nicht gehen: Die beiden Damen überreichten jedem der beiden einen Kuchen in Tellerform.

Der Zeitplan passte und umgehend wurde der köstliche Gänsebraten serviert.