Am 4. August 2023 hatten 10 Mitglieder des IRC die einmalige Gelegenheit, den Reitsimulator „Sir Keno“ in kurzen Einheiten von jeweils 20 Minuten zu testen. Der Reitsimulator ist ein hochmodernes, mit viel Technik ausgestattetes Trainingswerkzeug. Er beherrscht alle drei Grundgangarten in je zwei verschiedenen Tempi sowie folgende Dressurlektionen: Rückwärtsrichten, Schenkelweichen, Schulter herein, Traversale, Piaffe, Passage, Pirouette und fliegender Galoppwechsel. Über unzählige Sensoren kann der Simulator wie ein lebendiges Pferd „geritten“ werden. Kameras und weitere Sensoren erfassen alle Bewegungen des Reiters und zeigen in Echtzeit Stärken und Schwächen auf.
Sir Keno (übrigens ein lackschwarzer Rappe) ist ein Trainingspartner für Anfänger, Fortgeschrittene und Profis, die ihr Können erst entwickeln oder weiter steigern möchten. Möglich sind eine Sitzanalyse sowie -training und -schulung, die Kontrolle bzw. Korrektur der Gewichtsverteilung sowie ein Intensivtraining und eine Verfeinerung der Hilfengebung.
Da der Reitsimulator weder steigt, bockt oder stolpert, müde oder „grell“ wird, ist er vor allem für Reitneulinge, Kinder und Menschen mit Beeinträchtigungen, Wiedereinsteiger (vorzugsweise nach längeren Pausen) sowie Reiter mit Unfallerfahrung oder besonders ängstliche Reiter geeignet. Normalerweise dauert das erste Treffen mit „Sir Keno“ 60 Minuten; dabei steht das Kennenlernen sämtlicher Funktionen des Simulators im Vordergrund, das Fundament für das weitere Training wird gelegt und die eigenen Wünsche und Ziele besprochen.
Wir – die Reiterinnen und Reiter des IRC – durften für jeweils 20 Minuten im Sattel Platz nehmen und zunächst einmal den Sitz auf einem Reitsimulator „erfühlen“. Je nach Wunsch konnte Sir Keno sofort selbst „geritten“ werden, oder die gewünschte Gangart wurde von der Trainerin eingestellt. Alle verliebten sich auf Anhieb in den wunderbar gleichmäßigen, schwingenden Galopp von Sir Keno, was die strahlenden Gesichter völlig ohne Worte ausdrückten. Etwas schwieriger dagegen gestaltete sich das Leichttraben, da die Bewegungen weniger „auf-und-ab“, sondern eher „seitlich“ geprägt waren. Hannelore Heiß, die einen Teil der Reiter nach Erftstadt begleitete, ließ es sich nicht nehmen, gezielte Hinweise zum Sitz und zur Zügelführung zu geben.
Alle Reiter waren sich einig, dass ein Reitsimulator eine tolle Ergänzung zum Reitunterricht ist und dabei helfen kann, den Sitz und die Einwirkung zu verfeinern, was wiederum den Pferden unmittelbar zugutekommt. Aber ein Ersatz für das Lebewesen „Pferd“ ist Sir Keno nicht. Es fehlt die Wärme, der Geruch, das weiche (und manchmal dreckige) Fell, das Wiehern und Schnauben, das Klappern der Hufe, und…
Wer den Reitsimulator selbst einmal ausprobieren möchte, findet weitere Informationen im Internet unter https://www.reiten-in-balance.de/
(Bericht von Esther Schnur)