Du willst mit Deinem Pferd zum Auswärtsturnier? Oder einen Lehrgang besuchen? Oder vielleicht ist auch leider mal eine Fahrt in die Pferdeklinik nötig?


Zu alle diesen Fahrten
 ist vor allem eins nötig: Das Pferd muss in den Hänger!

 

Am Samstag, 30. April gab Sportwartin Hannelore Heiß interessierten Vereinsmitgliedern auf Gut Haus Holzem einen sehr guten Einblick rund um das Thema „Verladen“.

 

Zunächst ging es um die notwendigen Basics: Kann mein Auto überhaupt einen Hänger ziehen? Ein Blick in den Fahrzeugschein gibt da Auskunft: 1.800 bis 2.000kg sollte das Auto ziehen können!

Egal ob man sich dann einen Hänger leiht oder sich bereits einen eigenen zugelegt hat – für die Sicherheit ist immer der Fahrer zuständig! Hier gilt es, den Boden zu prüfen und zu schauen, ob die Elektronik (also die Lichter) funktionieren, wenn der Hänger ans Auto angeschlossen ist. Bevor es dann auf große Fahrt geht, ist es sinnvoll, Strick und Halfter in doppelter Ausführung mitzunehmen, um Ersatz griffbereit zu haben. Ob Transportgamaschen nötig sind, ist ein bisschen Geschmackssache – auf jeden Fall sollte ein Pferd das Tragen dieser Gamaschen vorab üben. Je nach Jahreszeit ist es zudem ratsam, das Pferd mit einer leichten Decke einzukleiden und diese noch mit einer Abschwitzdecke zu unterlegen. Hier empfiehlt sich dann auch noch eine zweite Abschwitzdecke mitzuführen.

 

Um von der Theorie zur Praxis zu kommen, zeigte Hannelore Heiß dann anhand ihres Hängers, worauf im weiteren zu achten ist. Dazu war es nötig, das Auto so an den Hänger heranzufahren, dass dieser sich gut anhängen lässt. Hier konnten wir alle das Einweisen des Fahrers per Handzeichen üben! 

Nach dem Anhängen ging es dann an das Öffnen des Hängers: Absolut wichtig ist, dass man dabei stets seitlich neben der Klappe steht, um die entsprechenden Sicherungshaken zu öffnen! Um einem Pferd das Verladen zu erleichtern, bietet es sich an, die Trennwand (es wurde ein 2er-Hänger als Vorführmodell gewählt) breit zu stellen. Für die Person, die das Pferd in den Hänger führt ist es dabei wichtig, dass sie so lange vor der vorderen Trennstange stehen bleibt, bis die hintere Stange geschlossenen ist und das Pferd nicht mehr aus dem Hänger laufen kann. Um das Festbinden des Pferdes zu optimieren, ist es ratsam, einen Strick bereits im Hänger auf passende Länge angebracht zu haben – so lässt sich das Pferd schneller anbinden! 

 

Aber was tun, wenn ein Pferd sich nicht verladen lassen will? Ruhe ausstrahlen und bewahren ist hier oberstes Gebot. Steht das Pferd einmal auf der Rampe, sollte es möglichst nicht mehr von dieser runter – d.h. es sollte nicht mehr ein „neuer Anlauf“ genommen werden, sondern zielgerichtet versucht werden, das Pferd in den Hänger zu führen. Hilfreich kann hier das „Zwei-Longen-Modell“ sein: Hierbei werden zwei Longen von zwei Helfern je von rechts und links vom Hänger ausgehend hinter dem Pferd herumgeführt, um eine seitliche Begrenzung sicherzustellen bzw. ein seitliches Ausbrechen zu vermeiden.

 

Wie lange kann und soll denn dann ein Pferd im Hänger sein? Ein paar Stunden können Pferde im fahrenden oder auch stehenden Hänger verbringen. Erst beim Überschreiten von etwa 6 Stunden sollte an eine Pause und an ein Ausladen gedacht werden. Dass man zum Ausladen die Straße verlässt und sich einen ruhigen Platz, vielleicht sogar einen Hof sucht, sollte selbstverständlich sein.

 

Hannelore Heiß erklärte und zeigte an dem sonnigen Samstagnachmittag also anschaulich, wie viel es zu beachten gilt, wenn man mit einem Pferd verreisen will!

 

Ein Bericht von Barbara Dallheimer